Kaufmannschaft feierte Festmahl und sammelte 55.000 Euro

Dänischer Botschafter Friis Arne Petersen war Ehrengast

Getragen von „faelleskab“ werde es sicher ein „hyggeliger“ Abend. Mit dänischen Wünschen nach Gemütlichkeit, Geselligkeit und Übereinstimmung eröffnete Jan-Hendrik Brincker, Öllermann der Rostocker Kaufmannschaft, den Empfang zur 23. Jahresköste im Rostocker Rathaus. Zur launigen Begrüßung der rund 240 Gäste waren am vergangenen Freitagabend auch Jongleure, Clowns und Stelzenläufer vom Zirkus Fantasia erschienen. Ein kleines Dankeschön dafür, dass 30.000 Euro der abendlichen Spenden für den Kauf eines neuen Zirkuszeltes gesammelt werden.

Das traditionelle Festmahl stand diesmal ganz im Zeichen Dänemarks. Der Botschafter des Königreiches Friis Arne Petersen gab den Rostocker Kaufleuten die Ehre, die Festrede zu halten. Darin beschwor er die gemeinsame Geschichte der Ostseeanrainer und die der Kaufleute beider Länder. „Für Dänemark ist Deutschland seit vielen Jahren wichtigster Handelspartner“, sagte der Botschafter vor den rund 150 Kaufleuten, die sich im Steigenberger Hotel Sonne zur Köste versammelten.

Die Feier nach hanseatischer Tradition mit Lautertrunk und Gelagespruch und der immer gleichen Menüfolge – Ochsenschwanzsuppe, Rippenbraten, Rote Grütze, Käse und Köstewein – war auch diesmal geprägt durch die launigen Reden zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Region. Der erste Schenke Torsten Gebert entwarf eine Vision von der Stadt, die Rostock als Wissenschafts- und Innovationszentrum gleichauf mit Berlin und Hamburg sieht, mit solarbetriebenen Fahrzeugen und der ältesten Universität im Ostseeraum, die mit vielen Ausgründungen von sich reden macht.

Oberbürgermeister Roland Methling verkündete in seiner Entgegnung, dass die Hansestadt auch künftig die Wirtschaft und den Hafen stärken werde, beispielsweise würden Grund- und Erwerbssteuer in den nächsten drei Jahren nicht erhöht. Der Beifall der Kaufleute zielte auch in Richtung des anwesenden Innenministers Lorenz Caffier (CDU), der dies von der Hansestadt verlangt hatte, um Schulden abzubauen. Gleichzeitig unterstrich Methling, die Förderung für das Theater bei 16 Millionen Euro jährlich einzufrieren und den Theaterneubau zu fördern. Er persönlich sehe das Projekt noch immer eher im Stadthafen als am Ende der Langen Straße.

Höhepunkt der festlichen Veranstaltung war, wie in jedem Jahr, die Spendensammlung. „Verantwortungsbewusste Unternehmer lassen auch die Gemeinschaft an ihrem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben und engagieren sich sozial“, meinte Jan-Hendrik Brincker, Öllermann und Weinhändler in Rostock. Das sei zur Zeit der Zünfte so gewesen und auch noch heute guter Brauch. Stolz verkündete er, dass die Jahresköste 2016 nahezu 55.000 Euro eingebracht habe. Neben dem neuen Festzelt für Fantasia können viele weitere gemeinnützige Projekte der Stadt gefördert werden. Seit Neugründung der Köste im Jahr 1994 sind es jetzt über 700.000 Euro, die der Verein der Kaufmannschaft sammelte.