Kaufleute ermöglichen Ausstellung von historischen Ölzeichnungen

Jahresköste spendete 10.000 Euro an die Universität zum 600. Geburtstag

Ein besonderer Schatz ist seit dieser Woche in Rostock im Treppenhaus des Universitäts-Hauptgebäudes zu bewundern. (Vorerst jedoch nur von Angehörigen der Universität, da das Gebäude aufgrund der Corona-Maßnahmen noch geschlossen ist.) Ein gewaltiges Tableau aus 24 in Holz gerahmten Ölzeichnungen präsentiert verdienstvolle Professoren der Rostocker Universität, die Anfang des 20. Jahrhunderts an der Bildungsstätte wirkten. Gezeichnet wurden die Porträts mit feinem Strich, der die Illusion einer Fotografie aufleben lässt. Der Künstler Paul Moennich (1855-1943), in Drüsewitz/Tessin nahe Rostock geboren, war zugleich ein anerkannter Physiker an der Rostocker Alma Mater. Er machte mit zahlreichen Konstruktionen von elektrischen Instrumenten, Induktoren und Wärmereglern, auf sich aufmerksam. Seit 1895 widmete er sich ausschließlich der Kunst. Im Jahr 1911/12 findet sich im Jahresbericht der Universität der Hinweis, dass Paul Moennich 24 Ölzeichnungen der Universität übergab, die in den Jahren zwischen 1904 und 1911 entstanden.

„Ich freue mich sehr, dass die historischen und wirklichkeitsnahen Zeichnungen den Weg aus dem Archiv in die Öffentlichkeit gefunden haben. Jetzt werden sie an einem exponierten Platz gezeigt“, betonte Prof. Dr. med. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock. Er bedankte sich beim Verein der Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock.

Ohne die 10.000-Euro-Spende der Kaufleute sei die ständige Präsentation des Kunstwerkes nicht möglich gewesen. Der Rostocker Unternehmer Alexander Gatzka, Öllermann (Vorsitzender) des Vereins, überreichte den symbolischen Spenden-Scheck. „Das ist unser Geschenk zum 600. Jubiläum der Rostocker Universität im vergangenen Jahr, gesammelt während unseres wohltätigen Festmahles im Oktober 2019“, sagte Gatzka. Er fügte hinzu: „Als Unternehmer fühlen wir uns der Universität als Ort von Wissenschaft, Kultur und Ausbildung sehr verbunden. Wir setzen auf kluge junge Leute, die mit Kreativität, Innovation und Mut die Wirtschaft in der Region vorantreiben. Auch wir leben das Uni-Motto ,Traditio et Innovatio`.“

Gestaltet wurde das Tableau von dem bekannten Rostocker Kunsthandwerker Jürgen Fuhrmann. Er restaurierte die alten Holzrahmen, setzte entspiegeltes Museumsglas mit UV-Schutz ein und gab der Konstruktion durch eine selbstgebaute Halterung die nötige Sicherheit. Von den ersten Betrachtern gab es große Anerkennung.

Übrigens hat Jürgen Fuhrmann schon einmal großrahmig gearbeitet. Mit der Einfassung eines 9 Meter mal 2 Meter großen Kunstwerkes schuf er 2005 wohl den größten Rahmen der Hansestadt. Dieser schmückt das restaurierte Stiftungsbild im Kloster zum Heiligen Kreuz. Auch damals gehörte die Jahresköste zu den Sponsoren.