Edvard-Munch-Haus eröffnete feierlich den neu gestalteten Innenhof

Rostocker Kaufmannschaft gehört zu den Förderern der Kulturstätte

Am Dienstagabend (29. April 2025) lud der Verein des Edvard-Munch-Hauses in Warnemünde seine Freunde und Förderer zur Einweihung des umgestalteten Innenhofes Alter Strom 53 ein. In dem schmalen Fischerhaus mit Veranda und idyllischem Hof hatte einst der norwegische Maler und Wegbereiter des Expressionismus Edvard Munch (1863-1944) eine wichtige Zeit seines Lebens verbracht. Ulrich Groß, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins des Munch-Hauses, dankte Rostocker Kulturfreunden und Unternehmern, die für das Gesamtprojekt mehr als 35.000 Euro spendeten.

„Wir haben unsere Ausstellungsfläche um den Außenbereich erweitert und können vier wichtige Warnemünder Werke des Künstlers jetzt ständig als Glaskeramikdrucke zeigen“, erklärte Ulrich Groß. Eine wichtige Voraussetzung dafür seien die Pflasterarbeiten gewesen, die es auch älteren Besuchern gestatten, den Garten zu besichtigen. Ulrich Groß dankte in dem Zusammenhang besonders dem Verein der Jahresköste der Rostocker Kaufmannschaft, der schnell und unkompliziert die Anschubfinanzierung ermöglichte. Der Lions Club Warnemünde e.V., der Rotary Club Warnemünde e.V., die Stadtwerke, Bauunternehmen und Einzelpersönlichkeiten schlossen sich an.

„Wir haben nicht zum ersten Mal mit Spendengeld das Haus des berühmten Norwegers in Rostock gefördert. Es ist ein einzigartiges kulturelles und historisches Erbe, das es zu bewahren gilt. Zunehmend kommen mit den Kreuzfahrtschiffen Touristen aus aller Welt hierher“, unterstrich Frank Meißler, Öllermann der Kaufmannschaft. Für Besucher sei der neu gestaltete Innenhof ein „wahres Refugium“, ein Rückzugsort, um Kunst zu genießen oder sich inspirieren zu lassen. „Ideal für die norwegischen und deutschen Stipendiaten, die die Gelegenheit bekommen, im Munch-Haus zu wohnen und kreativ zu arbeiten“, ergänzte Marcus Diestel, Erster Schenke des Jahresköste-Vorstands.

Die Innenhofarbeiten waren zudem dringend notwendig geworden, nachdem der über 220 Jahre alte Birnbaum 2019 umgestürzt war und im Sterben lag. „Dieser Baum erlangte Berühmtheit, weil ihm Edvard Munch im Lotsenporträt „Alter Mann in Warnemünde“ 1907 eine zentrale Rolle im Bild einräumte“, erzählte Ulrich Groß. Überhaupt gehörten die Birnbäume seit jeher zu Warnemünde. Deshalb habe der Verein rechtzeitig drei Reiser als direkte Abkömmlinge in Pflege gegeben. Zwei der kleinen Bäume stehen nun vor dem Munch-Museum in Oslo und ein Birnbaum wächst wieder im Innenhof des Warnemünder Munch-Hauses.

„Ich bin sehr froh über die gelungene Gartengestaltung. Das Edvard-Munch-Haus wird noch mehr Sichtbarkeit erlangen“, betonte der Rostocker Buchhändler Manfred Keiper, lange Zeit im Vorstand des Vereins. Im Jahr 2024 kamen rund 3240 Besucher an den wöchentlich drei Öffnungstagen. Auch Johann Hicken als Schatzmeister ist zufrieden: „Selbst in schweren Zeiten öffnen Warnemünder Bürger ihre Geldbeutel und spenden für den guten Zweck.“

Im Sommer wird es eine weitere Attraktion geben. Der Edvard-Munch-Künstlerpfad lädt dann zu einem inspirierenden Spaziergang durch Warnemünde ein und wird Kunst und Geschichte miteinander verbinden. Er führt entlang des malerischen Alten Stroms, über die Strandpromenade nach Wilhelmshöhe und informiert an sieben Stationen über das Leben und Schaffen des Malers Edvard Munch, der von 1907 bis 1908 in Warnemünde sehr produktiv war.