Geschichte der Rostocker Kaufmannschaft im Rathaus-Foyer

Der Rostocker Unternehmer Alexander Winter, Öllermann und Vorsitzender der Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock e.V., bedankte sich am Freitagvormittag bei Oberbürgermeister Roland Methling für dessen Unterstützung, die Geschichte der Rostocker Kaufmannschaft im Rathaus öffentlich zu würdigen.

In einer Vitrine im Rathaus-Foyer werden Dokumente ausgestellt, die das Engagement der Rostocker Kaufleute zeigen. „Die Jahresköste freut es, dass der Oberbürgermeister die hanseatische Tradition und unser gemeinnütziges Anliegen wertschätzt“, sagte Alexander Winter. Die Rostocker Unternehmerschaft finde im Rathaus für alle Probleme gute Gesprächspartner und habe durch das gemeinsame jährliche Festmahl auch die Bande zur Politik weiter gestärkt.

Zu den im Rathaus-Foyer gezeigten Objekten gehören die jährlichen Köstebücher, die von Prof. Ingo Richter initiiert sind, und Rostocker Stadtgeschichte lebendig werden lassen. Die Tradition des Zusammenschlusses von Kaufleuten reicht zurück bis in das 16. Jahrhundert, die Blüte der Hansezeit. Später im Jahr 1911 wurde unter Bürgermeister Albert Clement die Korporation begründet und das jährliche Festmahl mit einer Sammlung für soziale Zwecke eingeführt. Nach Unterbrechung und Verbot in der Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges und der DDR war an eine Wiederbelebung der Traditionen erst Anfang der 90er Jahre zu denken. Am 4. Mai 1994 wurde die Neugründung beschlossen. Rostocker Kaufleute taten sich zusammen und feiern seitdem jährlich Anfang Oktober ihr Festmahl – die Jahresköste. Auf diesem Fest sammeln die Kaufleute Spendengelder für soziale und kulturelle Zwecke. Bislang kamen über 600.000 Euro zusammen.

„Die Rostocker Kaufmannschaft schaut stolz auf das Erreichte seit 1994 zurück. Wir konnten durch unsere Spendensammlungen viele soziale und kulturelle Projekte in der Hansestadt auf den Weg bringen, die ohne uns so schnell nicht hätten umgesetzt werden können“, erklärte Öllermann Winter. Dazu gehören beispielsweise Förderungen zum Erhalt der öffentlichen Badestelle an der Warnow, zur Sanierung des Gustav-Adolf-Saales in der Petrikirche, zum Bau von Freizeit- und Sportanlagen oder zur Restaurierung wertvoller Kulturschätze wie der Vicke-Schorler-Rolle.

Für Oberbürgermeister Roland Methling war dies auch der Grund, die Präsentation der Kaufmannschaft ins Rathaus zu holen: „Die Kaufmannschaft verkörpert beste hanseatische Traditionen und unsere Stadtgeschichte. Die Kaufleute haben neben dem Handel und Geldverdienen schon immer auch soziales Engagement gezeigt.“